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Die Revolution frisst ihre Kinder - Wie steht es um die sexuelle Befreiung?

Performance - Diskussion – Lecture - Musik – Party

29/05/2013, um 19:30 Uhr

Sophiensaele Berlin, - Eintritt frei - Eintritt frei

Sex treibt uns um. Und an. In unseren Köpfen stapeln sich die Bilder. Vom idealen Körper, vom wahren Sex. Täglich vorgehalten durch Werbung und Pornografie. Gleichzeitig wachsen die Überforderung, der Frust, auch die Langeweile. Menschen leiden darunter, dass die anderen haben, was man selbst nicht hat. Und in der sexualisierten Gesellschaft verlieren wir mitunter das Gefühl wofür Sex gut ist, was ihn gut macht. Doch was ist die Bedeutung? Was das Geheimnis? Sex als eine Sprache der Liebe. Was geht verloren, wenn sie verloren geht? Wer über Sex redet, darf von den gesellschaftlichen Verhältnissen nicht schweigen. Die Frage nach dem sexuellen Stand der Dinge ist auch eine Frage nach dem Spielstand der Geschlechter. Nach altem und neuem Feminismus sehen wir, wie die alten Rollenbilder wieder greifen. Und aus dem vermeintlich postmodernen Spiel mit der Differenz wird bitterer Ernst. Eine richtige Beobachtung?

Uns erwartet ein tolles Line-up: Ausgehend von der Serie »Ungeschriebene Sexromane« von Alex Müller und anderen Texten eröffnen Schauspiel-Studierende der Hochschule »Ernst Busch« und der UdK den Abend mit einer szenischen Lesung. Darauf folgt ein Gespräch zu »Sex und Befreiung« mit den Journalistinnen Andrea Roedig und Svenja Flaßpöhler. Jens Friebe wird eine kurze Lecture zum Verhältnis von »Queerness und Aristokratie« halten und dabei möglicherweise nicht nur sprechen, sondern auch etwas spielen. Das ganze mündet dann in eine Aftershow-Party, in denen er als DJ Musik zum Thema des Abends kuratiert. Ein Abend also über Sex als Sprache und Medium, als Ware und Utopie, über sexuelle Gerechtigkeit, über befreite Sexualität und den Rollback der Geschlechterverhältnisse, über guten Sex jenseits von Sexismus.

PROGRAMM:

PERFORMANCE

»Der Sex selbst spricht einen befreienden Monolog«
Konzept und Regie: Malin Nagel und Hannes Oppermann

Mit: Jan-Gerrit Brüggemann, Matthias Mosbach, Anton Rubtsov, Kara Schröder, Léon Schröder, Anton Spieker, Anton Weil

DISKUSSION
Andrea Roedig (Journalistin), Svenja Flaßpöhler (Philosophie Magazin) u.a.
Moderation: Peter Siller / Bertram Keller (polar)

LECTURE
Jens Friebe: Queerness und Aristokratie

im Anschluss
PARTY
mit Jens Friebe (polar-DJ-Team)


Mitwirkende:

Svenja Flaßpöhler ist stellvertretende Chefredakteurin des Philosophie Magazins. 2006 wurde sie in Philosophie promoviert (Der Wille zur Lust. Pornographie und das moderne Subjekt, Campus 2007).

Jens Friebe studierte Musikwissenschaft, Anglistik und Philosophie und spielte in Bands wie Bum Khun Cha Youth und Parka. Bislang sind von Jens Friebe 4 Soloalben erschienen. Neben seiner Tätigkeit als Solokünstler spielt Jens Friebe Schlagzeug bei der Berliner Band Britta und ist als Journalist und Autor tätig, unter anderem für Intro & Hommage.

Bertram Keller ist leitender Redakteur der Zeitschrift polar, Jurist und Philosoph. Er unterrichtet an der Universität Rostock und arbeitet als politischer Berater und Autor in Berlin. Neben Büchern liebt er den Tango und eine Bildhauerin.

Malin Nagel studierte Literatur-, Medien- und Musikwissenschaft in Kiel und Dramaturgie an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig und war während dieser Zeit als Regisseurin und Festivalleiterin tätig. Seit der Spielzeit 2011/12 ist sie Dramaturgieassistentin am Deutschen Theater Berlin und Redakteurin der Zeitschrift polar.

Hannes Oppermann studierte Theater und Musik in Hildesheim. Dort war er unter anderem als Performer und Regisseur für unterschiedliche Projekte verantwortlich, realisierte Festivals und schrieb Theaterkritiken. Seit 2012 studiert er Dramaturgie an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig.

Andrea Roedig ist freie Journalistin in Wien. Sie promovierte im Fach Philosophie. Von 2001 bis 2006 leitete sie in Berlin die Kulturredaktion der Wochenzeitung Freitag. Zahlreiche Publikationen im Bereich Gender, Alltagsreportage, Kulturessay.

Peter Siller ist leitender Redakteur der Zeitzschrift polar. Er ist zudem Leiter der Inlandsabteilung der Heinrich-Böll-Stiftung. Zuvor Scientific Manager des Exzellenzclusters »Formation of Normative Orders« an der Goethe Universität Frankfurt/M und Mitglied des Planungsstabs im Auswärtigen Amt. Studium der Rechtswissenschaften und der Philosophie. Zahlreiche Veröffentlichungen zu politischer Theorie und Praxis.