logo polar

Gegen die Angst. Ein Abend über Gefühle und Realität in Politik und Gesellschaft

Lesung – Diskussion – Party

11/11/2016, um 19:30 Uhr

Sophiensaele, Sophienstraße 18, Berlin - Eintritt frei

Die Angst scheint in den liberalen Gesellschaften zu regieren. Angst vor den Geflüchteten. Angst vor dem Abstieg. Angst vor dem Kollaps. Aber welche Ängste sind eigentlich begründet? Und gegen welche Ängste müssen wir arbeiten, um andere nicht zu ihrem Opfer zu machen – und auch nicht uns selbst. Gegen die Angst. Darüber hinaus ist genau hinzuschauen, wo Angst nur behauptet wird, um die Ansprüche anderer abzuwehren und die eigene „Identität“ aggressiv zu behaupten. Wer sich auf „Angst“ beruft, beruft sich auf ein subjektives Gefühl, nicht auf eine äußere Tatsache. Gefühle aber sind nicht kritisierbar, und gerade deshalb sollten wir die Angshypothese nicht ungeprüft lassen. Gerade in Zeiten einer neuen „identitären“ Bewegung und zunehmender gesellschaftlichen Polarisierung ist es zudem eine politische Notwendigkeit deutlich zu machen: Man kann Ängsten begegnen, sie sichtbar machen, bearbeiten und auch überwinden. Wer Angst hat, ist nicht per se im Recht. Die Angst darf nicht das letzte Wort haben.

Wir freuen uns auf einen Abend die nach den Ursachen der Angst fragt und nach ihrer Entgegnung. Es geht also auch um die Verteidigung unserer Demokratie und um die Zuversicht des Fortschritts, die trotz allem nach wie vor gute Gründe aus ihrer Seite hat. Wir freuen uns mit Sabine Rennefanz und Heinz Bude auf interessante Gäste und eine lebendige Diskussion.

PROGRAMM

PRÄSENTATION:
Positionen aus der neuen Ausgabe von polar

LESUNG:
Links liegen gelassen
Sabine Rennefanz („Eisenkinder“)

DISKUSSION:
Gesellschaft der Angst?
Heinz Bude (Soziologe, Uni Kassel),Sabine Rennefanz (Berliner Zeitung), Peter Siller (polar), Moderation: Bertram Lomfeld (polar)

im Anschluss PARTY
mit dem polar-DJ-Team

Mitwirkende:

Heinz Bude ist Professor für Makrosoziologie an der Universität Kassel. In seinem Buch „Gesellschaft der Angst“ (2014) geht er verschiedenen Ursachen der gesellschaftlichen Angst nach und beschreibt ihre Wirkungsweise.

Sabine Rennefanz, 1974 in Beeskow geboren, studierte Politologie in Berlin und Hamburg. Sie arbeitet seit 1993 als Journalistin, seit 2001 als Redakteurin für die Berliner Zeitung, für die sie mehrere Jahre aus London schrieb. Für ihre journalistische Arbeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Theodor-Wolff-Preis und dem Deutschen Reporterpreis. Ihr erstes Buch, "Eisenkinder", erschien 2013 und stand mehrere Wochen auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. 2015 erschien ihr Roman Die Mutter meiner Mutter im Luchterhand Verlag.

Peter Siller ist leitender Redakteur der Zeitschrift polar. Er ist zudem Leiter der Inlandsabteilung der Heinrich-Böll-Stiftung. Zuvor Scientific Manager des Exzellenzclusters »Formation of Normative Orders« an der Goethe Universität Frankfurt/M und Mitglied des Planungsstabs im Auswärtigen Amt. Studium der Rechtswissenschaften und der Philosophie. Zahlreiche Veröffentlichungen zu politischer Theorie und Praxis.

Bertram Lomfeld ist leitender Redakteur von polar und Professor für Privatrecht und Rechtsphilosophie an der FU Berlin. 2015 erschien sein neustes Buch »Die Gründe des Vertrages« (Mohr).