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Die Moral der Krise – Schuld und Schulden

9.Salon polarkreis mit Mark Schieritz und Klaus Günther

31/10/2013, um 19:30 Uhr

Galerie KOW, Brunnenstraße 9, Berlin

Angetrieben durch die Finanzkrise ist eine Debatte entbrannt über Verantwortung, Moral und Sinn vom Schuldenmachen. Das neoliberale Paradigma erklärt die aktuelle Krise als Schuldenkrise. Dieses Erklärungsmuster ist einfach zu vermitteln und funktioniert noch immer. Wie aber sind Schulden aus moralischer Sicht zu bewerten? Worin könnte der Zusammenhang von Schuld und Schulden bestehen?

Offenbar haben die Deutschen eine besondere Angst vor dem Schuldenmachen – und das nicht nur im Schwäbischen. Was in anderen Sprachen zwei unterschiedliche Wörter sind ( etwa guilt und debt), geht in Deutschland auf denselben Wortstamm zurück. Führt diese Verbindung dazu, dass Deutschland ganz Europa eine Sparmoral auferlegt – mit dramatischen Konsequenzen?

Nicht nur in der Krise dreht sich alles um Schulden. Schulden definieren grundlegende Machtrelationen unserer Gesellschaftsordnung. Der Sofort-Kredit verheißt die Erfüllung aller Träume. Überschuldung fesselt Verbraucher, Gemeinden und ganze Länder. Wer nicht zahlen kann, steht auch sozial tief in der Schuld.

Befragen wir also im 9. Salon Polarkreis den Finanzredakteur Mark Schieritz (Die ZEIT) nach seinem Begriff der Schulden und den Rechtsphilosophen Klaus Günther (Universität Frankfurt a.M.) nach seinem Begriff der Schuld. Und befragen wir sie nach der Verstrickung beider Begriffe, nach richtigen und falschen Zusammenhängen. Wir freuen uns auf einen Abend zu einem entscheidenden und zugleich wenig diskutierten Aspekt der Finanz- und Wirtschaftskrise. Ein Salon über Verantwortung und Verfehlung, über berechtigte Ansprüche und falsche Forderungen. Kurz: über Schuld und Schulden.